Teil 2 - Start
E-Mail Reisebericht 20. März 2010
Liebe Segelfreunde,
als im Juni 2009 die Entscheidung fiel an einer Atlantik-Überquerung teilzunehmen,
hatten wirganz sicher nicht alle Eventualitäten in Betracht ziehen können,
die diese Fahrt zu einem Risiko erscheinen lassen könnten.
Die Erfahrungen vieler Jahre durch einige 1-2-wöchigen Segeltouren im Mittelmeer waren
ausschlaggebend, sich doch einmal für einen längeren Sprung über den Atlantik anzumelden.
Doch mit der Zeit, als mehr und mehr weniger erfreuliche Informationen von allen möglichen
Seiten herangetragen wurden, häuften sich die Bedenken, ob diese Entscheidung richtig war.
Heute ist nun der Tag gekommen, an dem die Reise beginnt und ein flaues Gefühl in der
Magengegend läßt sich nicht unterdrücken.
Bertrand und Dieter starten um 10:00 Uhr zum Flug nach Köln.
Dort werden wir von Schwägerin Maria und Klaus, dem Bruder von Dieter vom Flughafen
abgeholt, zu einer kleinen Kölsch-Tour überredet und anschließend in ihrem Haus zum Essen
und einen kleinen Umtrunk eingeladen.
Das Magengefühl stellt sich wieder ein, aber trotzdem stehen wir um 22:00 Uhr am
Busbahnhofin Köln und warten auf den Bus, der uns nach Paris-Orly bringen soll.
Schon um 05:15 Uhr erreichen wir die Endstation Bangolet.
Eines der bereitstehenden Taxis bringt uns zum Flughafen Orly - Kosten 40,00 EUR.
Abflug München mit AirBerlin Der Dom von Köln
E-Mail Reisebericht 21. März 2010
Liebe Segelfreunde,
viel Zeit haben wir für die Abfertigung im Flughafen, denn wir sind schon
um 06:15 Uhr in Orly.bEin kleines Frühstück ist angesagt und
halten dabei ständig Ausschau, ob Thomas irgendwo zu entdecken ist.
Obwohl wir nach unseren Sitzplatznummern die Letzten sind,
die in den Flieger einsteigen - von Thomas keine Spur.
Obwohl wir - der Flieger - 30 Minuten Verspätung hat, weil immer noch einige
Nachzügler-Passagiere eintreffen, noch dazu, weil von einem Fluggast das Gepäck,
aber er selber nicht anwesend war.
Es sind nicht alle Plätze ausgebucht und so haben Bertrand und Dieter
eine 3er-Reihe für sich allein, 5. Reihe fast neben der Flugzeugtür.
Auf diese Weise sehen wir jeden neuzusteigenden Fluggast - kein Thomas
zu erkennen. Allerdings kennen wir ihn auch nur von einem Foto der Crewbilder.
Die Boing 747, die uns nach Fort-de-France bringen soll,
ist ein gewaltiges Flugzeug für 536 Passagiere
Im unteren Bereich, wo wir sitzen, sind in jeder Reihe 10 Sitze angeordnet 3/4/3.
Die Verspätung von Orly wird wieder eingeholt -
wir treffen um 15:15 Uhr Ortszeit in Fort-de-France ein.
Beim Gepäckempfang sehen wir Thomas im Menschengewühl und machen uns bemerkbar.
Am Ausgang deponieren wir unser Gepäck und Thomas erledigt den Check mit dem Leihwagen.
Ein Shuttle-Bus bringt uns zum Parkplatz der SIXT-Vertretung.
Die Übernahme-Schäden werden notiert und die Übernahme-Papiere unterschrieben - wir haben
einen Renault-Traffic. Erst beim Beladen bemerken wir, dass sich die Hecktür nicht öffnen läßt.
Lange Zeit vergeht, die Service-Leute kümmern sich nicht mehr um uns, sie können das Auto
nicht reparieren und uns auch kein Anderes zur Verfügung stellen.
Dann repariert Thomas die Hecktür selber.
Bis wir den Skipper abholen können, der um 19:40 Uhr eintreffen soll, spendiert Thomas noch
eine Geländefahrt auf der Suche nach einem Straßencafe oder ähnliches.
Darauf kaufen wir uns doch im Flughafen ein Bierchen, bis der Skipper um 19:30 Uhr anruft,
dass er schon Ausgang wartet.
Nach der Fahrt zum Liegeplatz in Le Marin lernen wir den Skipper Jörg, der die Karibik-Törns
durchführte, auf dem Boot kennen.
Nach einem "gemütlichen" Bier klingt der Abend aus,
doch nach der Tageshitze von 35° Celsius, ist an schlafen in der Kabine kaum zu denken.
Mir gehen die Worte unseres Skippers nicht aus dem Kopf, als er mir zum zweiten Mal vorwarf
leichtsinnig gehandelt zu haben,
als ich mich zu dieser Atlantiküberquerung angemeldet habe.
Außerdem ist es verantwortungslos von mir, Bertrand zu dieser Fahrt überredet zu haben.
Auf meine Frage, was er damit meint, spricht er von gefährlich und Respekt vor der See.
Der Skipper hat jedoch keine Ahnung von meinen Erfahrungen im Segeln,
er hat mich nie danach gefragt, seine angeberische Art nervt jetzt schon.
Bei unserem Kennenlern-Treff in München hatte er lediglich gefragt, wo wir schon gesegelt
sind und hat uns, als er Mittelmeer hörte, als Kaffeefahrten-Segler bezeichnet.
Die beiden anderen, anwesenden Skipper halten sich bei dem Thema auffallend zurück.
E-Mail Reisebericht 22. März 2010
Liebe Segelfreunde,
Ein verkaterter Morgen wegen Schlafentzug.
Der Skipper, Jörg, Thomas, Bertrand und Dieter nehmen im Cockpit ein kleines Frühstück ein.
Ich nehme mein Vorhaben wieder zurück, per Flugzeug wieder nach Hause zu fliegen.
Es wäre falsch, die Crew im Stich zu lassen und der im Internet angekündigte Reisebericht
würde auch nicht geschrieben.
Zuteilung der Kabinen:
Die Heckkabine an Steuerbord für den Skipper, die Backbord-Heckkabine für Bertrand + Dieter.
Die Kabinen im Vorschiff sind zur Hälfte mit Ersatzsegeln, Spinacker und anderen Materialien
belegt und werden Thomas, Peter und Hermann zugeteilt.
Danach wird ein Arbeitsplan aufgestellt für die anstehenden Arbeiten am Schiff - da stellt
sich die Frage, was wir als zahlende Gäste damit zu tun haben.
Die anderen Crewmitglieder sind etwas schlauer, die treffen erst am 23. + 24. März ein !?
Unnütze Dinge (von Vorskippern - Seglern) werden ausgeräumt und umgelagert.
Die nun leeren Alukisten werden verschenkt oder zum Tausch angeboten.
Stauraum wird modifiziert, für Obst ein Netz über den Salontisch gespannt und die
Bilge als Gemüse-Stauraum zugeteilt.
Der Motor muss durchgescheckt werden, das Boot braucht unbedingt eine Unteranstrich.
Reparierte und neue Segel müssen gewechselt werden und alles Vorhandene und Nützliche
muss optimal verstaut werden.
Und zu allem Übel ist das Wetter umgeschlagen - alle 30 Minuten gießt es wie aus Kübeln.
Der starke Wind treibt den Regen zwischen Bimini und Sprayhood ins Cockpit, jedesmal wird
die Flucht nach unten ins Boot antreten und dort ist es vor Hitze nicht auszuhalten.
Die Termine für die Bootspflege in der Werft werden vereinbart und Bertrand ist wegen
seiner Sprachkenntnisse plötzlich der wichtigste Mann. Ob beim Einkaufen von Ersatzteilen,
bei Verhandlungen mit dem Volvoservice, beim "Kranen" in der Werft oder beim
Verpflegungseinkauf - Bertrand erleichtert die Abläufe ungemein.
Das Boot wird vorbereitet für den morgigen Werftaufenthalt.
Für 09:00 Uhr ist der Dinghi-Service bestellt, um unsere Mooringleinen von den Bojen zu lösen.
Die Crew wird durch die Ankunft von Peter ergänzt, der von Thomas und Bertrand mit dem
Leihwagen abgeholt wird und dann die ersten Provianteinkäufe tätigen,
mit Mengen von Trinkwasser-Flaschen, die irgendwo, sinnvoll eingelagert werden.
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 23. März 2010
Termin Werft Le Marin
Liebe Segelfreunde,
Die beiden "Mooringlöser" kommen pünktlich um 09:00 Uhr. der Skipper läßt zum ersten Mal
den Motor an und nachdem von der Crew alle Leinen eingeholt sind, steuert er das Boot aus
der Marina, mitten durch viele Ankerlieger,die außerhalb der Marina ankern, zur Werft.
Er rangiert das Boot zielgenau in das betonierte Becken der Boote Liftanlage.
Der Travellift-Kran fährt auf den schmalen Beton-Seitenwänden parallel zum Boot.
Es werden zwei starke Transportbänder unter den Bootskörper platziert,
damit aus dem Wasser gehoben und an Land gefahren.
Mit Hochdruckreinigern wird das gesamte Unterschiff von allen möglichen Ablagerungen befreit.
Der Volvo-Mechaniker kommt an Bord und inspiziert den Motor.
Danach erfolgt die Entscheidung - das Unterwasserschiff erhält eine neuen Schutzanstrich.
Dadurch verzögert sich das "Wieder zu Wasserlassen" der Yacht auf den nächsten Tag.
Das bedeutet, wir übernachten auf der aufgepallten Yacht in der Werft.
Jörg, der Vorskipper, wird zum Flughafen gefahren - er hat seinen Job erstmal erfüllt
- bis zum nächsten Mal.
Die Crew geht abends nebenan in die kleine Werftkneipe "Pier 30" zum
Essen und wartet auf die Rückkehr der Flughafen-Chauffeure.
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 24. März 2010
Werft Le Marin
Liebe Segelfreunde,
In der Frühe um 08:00 Uhr kommt der Volvo-Service, anschließend die Kran-Mannschaft, um den
Restanstrich durchzuführen und anschließend das Boot wieder zu Wasser zu lassen.
Wir fahren wieder zur Marina, der Mooring-Service schafft Platz an unserem,
bereits von anderen Seglern belegten, Liegeplatz.
Die bestellten Segel werden angeliefert, der Volvo-Mechaniker erledigt seine letzten Arbeiten.
Die Crew beschäftigt sich mit Segelwechsel, Einkäufen, Hermann vom Flughafen abholen und
wiederum mit verstauen und aufräumen.
Hermann ist da - die Crew ist komplett. Der Skipper teilt Hermann sofort zur Arbeit ein, der aber
antwortet er ist seit letzter Nacht bereits unterwegs und müsse erst mal ausruhen - so gehts.
Die Crew geht zum Essen - ohne Dieter, der braucht mal etwas Ruhe.
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 25. März 2010
Letzte Arbeiten am Boot - Starttag zur Fahrt nach den Azoren.
Liebe Segelfreunde,
Heute werden die neuen Segel angeschlagen - Vorsegel und Großsegel. Das System
der Reffleinen wirft anfangs Probleme auf - werden aber nach und nach halbwegs gelöst.
Die letzten benötigten Reservekanister für Diesel werden gefüllt. Reserve-Öle für Motoren
werden besorgt und noch viele andere Kleinteile.
Danach ist wieder Verstau-Kunst angesagt, damit alle Teile ihren idealen Platz erhalten.
Die letzten Einkäufe, vor allem der verderblichen Lebensmittel, werden angeliefert und
ebenfalls verstaut. Letztendlich ist kein nichtbenütztes Fach mehr übrig.
Der Volvo-Mechaniker vollendet an Bord seine Vorsorgearbeiten.
Um 15:00 Uhr fällt der Startschuß - wir legen ab. Der Skipper koordiniert am Ruder,
Thomas und Bertrand holen die langen, diesmal auf Slip gelegten, Vorleinen ein.
Peter und Hermann bedienen die Heckleinen - Dieter filmt.
Der Skipper und der Co-Skipper führen das Boot durch die zahlreichen Untiefen zwischen
der Marina-Ausfahrt und dem freien Wasser. Im freien Wasser werden nach ausführlicher
Anweisung, wie bei Neulingen, erstmals die Segel gesetzt.
Jeder probiert sich abwechselnd am Ruder.
Nach zwei Wenden und bei 4-5 Bft Wind fahren wir an der Südost-Spitze von
Martinique vorbei, mit Kurs auf die Azoren.
Die Wellenhöhe beträgt 1-1,5 m. Der Wind dreht immer mehr auf NE und zwingt uns
zu einem Nordkurs von 15° - Sollkurs wäre 55-60°.
Nach weiteren Sicherheitsbelehrungen beginnt um 18:00 Uhr die erste Wacheinteilung
bis 22:00 Uhr - Hermann und Bertrand.
Es folgen Thomas und Hans - 22:00 - 02:00 Uhr,
danach Peter und Dieter 02:00 - 06:00 Uhr.
Auf Veranlassung des Skippers hatten Herrmann und Dieter schon zu Hause diesen
Wachplan entworfen, mit dem nicht nur die Anfangszeiten der einzelnen Crewmitglieder
unterschiedlich wären, sondern durch die Zeitüberschneidungen auch wechselnde
Wachteams zustande gekommen wären.
- Der Skipper hat den Plan nicht einmal angesehen.
Nach den oben schon erwähnten 3 vierstündigen Nacht-Wachen, folgen 2 sechsstündige
Tagwachen von 06:00 - 12:00 und 12:00 - 18:00 Uhr. Dadurch ergab sich täglich eine
Wachverschiebung von 8 Stunden, bei immer gleichbleibenden Wachteams.
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 26. März 2010
Position 12:00 Uhr: N 16° 00' W 60° 48'
Erste Nacht auf See.
Liebe Segelfreunde,
Thomas hatte am Vorabend das erste warme Essen gezaubert
- Schweinegeschnetzeltes mit Reis und als Salat, Tomaten mit Peperoni.
Einige Crew-Mitglieder hauten kräftig rein, was am ersten Tag auf See nicht jeder gut verträgt.
Dieter hatte sich, um zur ersten Nachtwache fit zu sein, früh hingelegt und plötzlich klatschte
etwas, durch die offene Fensterluke in die Kabine.
Dieters erster Gedanke war, daß eine Welle gegen das Boot geschlagen ist und Spritzer übers
Boot ins Fenster trafen, aber als er das Licht anmachte, verließ er fluchtartig die Kabine.
Einer der fleißigen Vielesser hatte das Schweinegeschnetzelte und den Seegang nicht
vertragen, mußte sich im Cockpit übergeben und so kam das halbverdaute Essen durch das
Fenster geflogen, auf den Kleiderschrank, Seitenablage und das Bettzeug.
(keine näheren Angaben zur Person).
Dieter war froh, daß er sich zufällig mit dem Kopf zum Fußende in die Kabine gelegt hatte,
sonst wäre er mit dem Kopf direkt unter dem Fenster gelegen.
Wie kann man auch ein Fensterluk so konstruieren, dass es nach innen aufschlägt?!
Peter und Dieter übernehmen um 02:00 Uhr die Wache von Thomas und Hans,
nach kurzer Einweisung. Eine Nachtwache hat anfangs immer etwas mystisches,
weil bei klarem Himmel das beeindruckende Sternensystem, auf See, ohne Beeinflussung
anderer Lichtquellen, weit faszinierender wirkt, als von Land aus.
Der Mond scheint größer und strahlender als sonst und stellt sich im Zusammenspiel mit
unterschiedlichen Wolkenformationen beeindruckend dar.
Die Wellenhöhe beträgt 1,5 m. Als einzige Unterhaltung nähert sich ein Frachtschiff und
kreuzt weit hinter unserem Heck unseren Kurs.
Die "Hundswache" von 02-06:00 Uhr ist besonders ermüdend, deshalb sind wir froh,
nachdem Hermann und Bertrand übernommen haben, wir unseren Logbucheintrag
erledigt haben und in die Kojen fallen können.
Um 10:00Uhr früh ist außer der Wache niemand an Deck.
Es ist ein herrliches Wetter und wir genießen ein Schnellfrühstück im Cockpit.
Meine nächste Wache ist ab 18:00 Uhr, davor möchte noch zwei Berichte
fertig machen, damit ihr nicht denkt, dass wir nicht mehr aktiv sind - bis morgen
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 27. März 2010
Position 12:00 Uhr: N 18° 59' W 60° 04'
Der Vogel.
Liebe Segelfreunde,
Die Berichte sind immer, durch die zeitversetzten Bord-Wachen, aus zwei Tagen vermischt.
Da die anderen "Wachen" nichts von eventuellen Erlebnissen erzählen,
schreibe ich nur von meinen Eindrücken.
Bei der 18-Uhr-Wache wird es in jetzigen Bereichen schnell dunkel.
Zwischen 20-21:00Uhr wurden wir, bei einem Wind von ca. 5 Bft von zwei Vögeln verfolgt, die
mit letzter Energie versuchten auf unserem Boot eine Zuflucht zu finden.
Einer hatte es geschafft und saß mehrere Stunden im Heck neben dem Rettungskragen
- er fühlte sich sichtlich geborgen.
Anfangs schien ein heller Mond, dann zogen Wolken auf und wir durchfuhren eine Regenfront.
Irgendwann, als die nächste Wache Dienst hatte, verabschiedete sich unser Vogel-Passagier.
Die nächste Wache für Peter und Dieter steht um 06:00 Uhr an, deshalb gut ausschlafen,
was aber bei den eintretenden Wellenhöhe kaum möglich war.
Der Einstieg in die Morgenwache war sehr feucht, wurde dann aber
ab 09:00 Uhr ein strahlender Tag, mit wunderschönem, tiefblauen Wasser.
Jetzt zum frühen Nachmittag läßt der Wind etwas nach und wir fahren nur noch 5-6 Knoten,
bei mäßigen Wellen.
Die Tagesleistung der gesegelten Strecke, innerhalb der letzten 24 Stunden,
betrug beachtliche 174 Seemeilen.
Euer Dieter
E-Mail Reisebericht 28. März 2010
Position 12:00 Uhr: N 20° 44' W 58° 52'
Liebe Segelfreunde,
Am 27.03. sind Hermann und Dieter zum "Kochen" dran - wir brechen uns schon die Ohren beim
Anzünden des Ofens um die aufbackbaren Baguetts zu bereiten
- also brauchen wir die Hilfe von Bertrand.
Für die geplanten Rühreier mit Speck und Zwiebeln haben wir eine relativ flache Pfanne
zur Verfügung. Es kommen schon Bedenken auf, ob das Volumen der Pfanne ausreicht,
als wir die Zwiebeln und anschließend den Speck zum Anbraten einfüllen.
Als Hermann dann die 12 Eier hineinschüttet, hat Dieter Probleme die Pfanne so zu halten,
dass bei dem schwankenden Boot und dem Herd die Pfanne nicht gleich wieder halb leer ist.
Nur einmal schwappt etwas über.
Na ja, einige haben gemeint es hat geschmeckt (die Baguetts ?), jedenfalls waren die Teller sauber.
Die Wache von Peter und Dieter beginnt um 22:00 Uhr, also legen wir uns nochmal für ein kurzes
Nickerchen in unsere Kabinen. Wir übernehmen die Wache von Thomas und Hans. Der Himmel ist
fast wolkenlos - ein sehr heller, voller Mond beschert uns weite Sicht, Wellenhöhe 50 cm.
Ab 20:00 Uhr wird der Wind immer schwächer. Bis der Skipper nochmal aus seiner Kabine kommt,
die Fock einholen lässt, den Motor startet, sodass wir 5-6 Knoten Fahrt machen. Das Groß
bleibt draußen und der Kurs wird so eingestellt, daß das Segel noch etwas Druck bekommt.
So können wir einen Kurs von 45° halten. Der Versuch mit einer Wende bringt nicht den
gewünschten Erfolg, da wir sonst einen Kurs von 135° fahren würden
- der Sollkurs liegt etwa bei 75°.
Der Motor bleibt an und so sind wir heute bereits 12 Stunden per Motor, mit 1500 U/min
- treibstoffsparend, unterwegs. Es weht kaum ein Wind,
das Meer ziemlich eben mit leichter Dünung - rundum strahlend blauer Himmel.
Meine nächste Wache beginnt um 12:00 - 18:00 Uhr.
Euer Dieter
Nun sind die ersten 9 Tage vorüber gegangen mit schönen und auch zweifelhaften Eindrücken -
weiter gehts mit Teil 3 ...